Samstag, 23. Februar 2008

Marktübersicht der Hersteller von Mobiltelefonen im dritten Quartal 2005

Nachdem wir bereits vor drei Wochen über die Marktentwicklung der Hersteller auf Basis der Herstellerangaben berichtet haben, sind nun die Zahlen der Marktanalysten von Gartner veröffentlicht worden, die die Prognosen bestätigen. Demnach ist der Gesamtmarkt im dritten Quartal um 22 Prozent gewachsen. (04.04.2006) Nokia konnte seine Marktführerschaft sogar noch einmal ausbauen und verkaufte 66,95 Millionen Geräte: der Marktanteil stieg von 31 Prozent (52,22 Mio. Handys) im Vorjahr auf 32,6 Prozent. Nokia hatte im vergangenen Quartal vor allem das Erfolgsmodell 6230i in den Läden postieren können und auch die neuen UMTS-Telefone auf S60-Basis stießen bei vielen Käufern auf positive Resonanz. Für das vierte Quartal 2005 und das 1. Halbjahr 2006 werden wohl vor allem die neue N-Series, E-Serie und neue Einsteigergeräte für viele Kunden interessant sein.Motorola konnte ebenfalls im dritten Quartal 2005 mehr Handys an den Mann oder die Frau bringen. Mit 38,5 Millionen Mobiltelefonen verkauften die US-Amerikaner deutlich mehr als noch im Vergleichsquartal 2004 mit 22,64 Millionen Handys. Der Marktanteil konnte dabei deutlich von 13,5 auf 18,7 Prozent gesteigert werden. Grund für den Erfolg war vor allem ein Gerät: das Motorola V3, welches alleine im September dieses Jahres rund 12 Millionen mal verkauft wurde. Für das Weihnachtsgeschäft kann Motorola positiv in die Zukunft blicken, denn der Erfolg des Slim-Designs wurde auf weitere Geräte wie das Pebl oder die beiden V3 Nachfolger V3x und V3i übertragen.Samsung konnte seine Verkäufe ebenfalls steigern, wuchs jedoch langsamer als der Gesamtmarkt. Wurden im Vorjahresquartal "nur" 23,01 Millionen Mobiltelefone weltweit verkauft, waren es in diesem Jahr schon 25,67 Millionen Stück. Damit liegen die Koreaner weiter auf dem dritten Platz mit einem Marktanteil von 12,5 Prozent (Vorjahr 13,7 Prozent). Durch die verspätete Einführung des D600 dürften die Verkaufszahlen erst im Weichnachtsquartal beflügelt werden. Auch ist Samsung durch eine Vielzahl von neuen Modellen gut für die Zukunft gerüstet: Der Einstieg in den Smartphone-Markt mit den neuen S60 Modellen und dem Windows-Gerät i300 dürfte sich ebenfalls positiv auswirken. Mit der neuen Slim-Reihe werden die Koreaner ebenfalls ein Konkurrenzmodell des erfolgreichen V3 auf den Markt bringen, welches jedoch erst Anfang 2006 im Markt erwartet werden dürfte. Nach den unangefochtenen drei großen Mobilfunkbauern kommen LG Electronics und Sony Ericsson, die sich um den vierten Platz ein Kopf-an-Kopf-Rennen leisten. In diesem Jahr konnte Sony Ericsson mit seinem neuen Verkaufsschlager K750i den vierten Platz ergattern. So verkauften die Engländer 13,75 Millionen Handys mit ihrem Label. Damit steigerten sie den Marktanteil von 6,5 Prozent auf 6,7. Sony Ericsson dürfte in diesem Quartal vor allem auf seine neue Walkmanreihe setzen, die man bereits mit dem W800i und dem W550i gestartet hat. Auch sein neues Smartphone P990i könnte unter den vielen Geschäftskunden aufgrund der jetzt integrierten W-LAN-Schnittstelle und dem Push-Email-Client viele neue Fans finden. Die einzige Begrenzung bei Sony Ericsson scheinen derzeit die Produktionskapazitäten zu sein, da viele der Händler sich nicht über Kundenmangel, sondern eher über Lieferschwierigkeiten beklagen.Auf dem fünften Rang findet sich mit LG Electronics ein weiteres koreanisches Unternehmen. Konnte Sony Ericsson seinen Marktanteil von 6,5 auf 6,7 Prozent hieven, mussten die Koreaner den gleichen Anteil abgeben und weisen so mit 13,38 Millionen verkauften Geräten einen Marktanteil von 6,5 Prozent auf. LG konnte vor allem in den USA deutlich zulegen, wo man sogar auf dem zweiten Platz rangiert. LG konnte insbesondere Einsteigergeräte gut unter die Kunden bringen, wie in Deutschland beispielsweise das C3320. Da LG als einer der ersten Hersteller stark auf 3G-Handys gesetzt hat, kann man über eine ausreichende Produktpalette nicht klagen. In Europa dürfte das U8550 für das Weihnachtsquartal ein heißer Kandidat werden, jedoch hat es LG noch nicht so gut wie Samsung verstanden, die Bedürfnisse der Europäer zu treffen.Auf dem sechsten Platz rangiert seit dem letzten Quartal die ehemalige Siemens-Handysparte Benq Mobile. Nach dem Einbruch der Verkaufszahlen im zweiten Quartal, brachen auch die Verkäufe des dritten Quartals weiter ein. So konnten die Münchener nur noch 9,52 Millionen Handys absetzen. Lag der Marktanteil 2004 noch bei 7,6 Prozent, berechnete sich 2005 nur noch ein Anteil von 4,6 Prozent. Gerade die Aussagen des neuen Managements, dass ein ausgeglichenes Ergebnis wichtiger sei als Marktanteil, lassen nicht allzu positiv in die Zukunft blicken. So wurde vor kurzem sogar ein angekündigter Marktstart des SG75 gestrichen. An neuen Produkten hatte es Siemens dabei in den letzten Quartalen nicht gemangelt, jedoch litt gerade das Image bei Kunden und Händlern gewaltig unter der langen Ungewissheit und der Übernahme des Geschäftes durch Benq. Ob die Symbiose der Marke Siemens mit dem Know-How des stark taumelnden Konsumelektronik-Konzerns gelingen wird, zeigt sich wohl erst mit den neuen gemeinsamen Produkten im nächsten Jahr. Insgesamt zeigte sich der Mobilfunkmarkt mit "breiter Brust". Wurden im 3. Quartal 2004 168,29 Millionen Geräte verkauft, steigerte sich der Absatz entgegen den meisten Analystenmeinungen auf hohem Niveau abermals um 22 Prozent auf 205,4 Millionen Handys - dies ist ein Rekordabsatz für das Mobilfunkbusiness. Da das vierte Quartal durch das Weihnachtsgeschäft immer stärker war als das vorletzte eines Jahres, wird für 2005 mit einem Gesamtabsatz von 810 Millionen Mobiltelefonen gerechnet. Auch die neuen Werbekampagnen zu den immer beliebteren 3G-Services dürfte den Absatz im dritten Quartal weiter ankurbeln. Dürfte nur noch die Botschaft an die Hersteller geschickt werden, "produziert endlich ausreichend Stückzahlen, damit die Nachfrage gedeckt wird.

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